Stabat Mater von Pergolesi im Kölner Dom

„Onzemble Coeln“ läutet mit alter und neuer Passionsmusik die Heilige Woche ein
Der italienische Barockmeister Giovanni Battista Pergolesi war gerade einmal 26 Jahre alt, als er seine letzte Auftragsarbeit vollendete: das „Stabat Mater“ für zwei Solostimmen, Streicher und Basso continuo, mit dem er posthum Musikgeschichte schreiben sollte. Denn schon kurze Zeit nach Fertigstellung dieses Werks starb der junge Komponist, der wie viele Musikerkollegen seiner Zeit ursprünglich aus dem Opernfach kam, an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung. Sein Stabat Mater aber – vielleicht gerade wegen seiner Sprünge zwischen expressiv getragener Musik und manchmal auch überraschend übermütig erscheinenden Passagen – avancierte zu den beliebtesten geistlichen Vokalkompositionen des 18. Jahrhunderts und inspirierte den Zeitgenossen Bach, später aber auch noch Antonio Salieri und Franz Xaver Süßmayr zur Weiterverarbeitung seiner Musik.
An diesem Freitag, dem 23. März, führt das Onzemble Coeln gemeinsam mit „Rheinbarock“, einem auf die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts spezialisierten Ensemble, unter der Leitung von Patrick Cellnik das „Stabat Mater“ im Rahmen der „Geistlichen Musik am Dreikönigenschrein“ im Kölner Dom auf und ergänzt es um – zum Teil bearbeitete – Motetten für Frauenstimmen von John Bennett, Antonio Lotti, Arnold Mendelssohn, Egil Hovland und die Uraufführung „Mein Jesus schweigt“ von Patrick Cellnik.
Onzemble Coeln ist ein noch junges Ensemble in der Kölner Vokallandschaft, das 2014 von elf ehemaligen Sängerinnen des Mädchenchores am Kölner Dom gegründet wurde – daher der Name – und zunächst bewusst ohne Leitung aufgetreten ist. In den Anfängen stand den Mädchen, die sich aus eigener Initiative zu regelmäßigen Proben trafen, um auf gleich bleibend hohem Niveau das Repertoire aus ihrer aktiven Mädchenchorzeit kontinuierlich zu erweitern und auch ein ganz eigenes Klangprofil zu entwickeln, Domkantor Oliver Sperling als ihr ehemaliger Chorleiter und Mentor zur Seite. Anfang 2015 haben sich die aktuell zwölf Sängerinnen von Onzemble dann dazu entschlossen, ihren musikalischen Weg mit dem Kirchenmusik- und Gesangsstudenten Patrick Cellnik als musikalischem Leiter fortzusetzen.
Das Konzert am Dreikönigenschrein beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.